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Die Samaritermaske -Leseprobe-
Autor: Toni Feller
Eingestellt am: 13.10.2004
Seite 2 von 3

Mit abgrundtiefem Ekel ließ sie es über sich ergehen. Schließlich rieb er so lange sein Geschlechtsteil an der nackten Bauchhaut seines Opfers, bis er zum Samenerguss kam. Danach wurde Bickel ruhiger und Iris Habich schöpfte Hoffnung, lebend aus der Wohnung des Triebtäters zu kommen. Sie redete mit Bickel und erfuhr so manches von ihm. Dabei versuchte sie ihm das Gefühl zu geben, Verständnis für seine Lage und für sein Tun zu haben. Zeitweise war sie der Meinung, die Situation völlig im Griff zu haben. Sie musste – so ihre Überzeugung – nur noch einen günstigen Augenblick erwischen, um die Wohnung verlassen zu können. Doch sie hatte nicht mit dem Sexualtrieb ihres Peinigers gerechnet. Mitten im Gespräch und wie aus heiterem Himmel fiel Bickel plötzlich über die Frau her. Als Iris Habich all ihre Kraft aufwendete, um den Angriff des Täters abzuwehren, würgte Bickel sie wiederum derart stark, dass sie das Bewusstsein verlor. Bevor er jedoch sein halb erschlafftes Glied wieder voll zur Erektion bringen konnte, kam das Opfer wieder zu sich. Iris Habich wollte sich nicht vergewaltigen lassen, koste es was es wolle. Sie presste ihre Oberschenkel fest zusammen. Ohne in die Frau einzudringen, vollführte der auf ihr liegende Bickel beischlafähnliche Bewegungen bis zum Samenerguss. Iris Habich war kurz davor, sich zu übergeben. Sie spürte den keuchenden, nach Alkohol übel riechenden Atem auf ihrem Gesicht. Aber ihr war bewusst, dass sie sich jetzt beherrschen musste, wenn sie überleben wollte. Sie wartete ab, bis der Atem des Täters ruhiger wurde. Dann versuchte sie den Mann vorsichtig von sich wegzudrücken. Bickel reagierte, in dem er sich zur Seite wälzte. Jetzt lag er auf dem breiten Sofa neben ihr. Er murmelte etwas von Entschuldigung und Iris Habich begann wieder zu sprechen, belanglose Dinge. Dabei achtete sie darauf, sich in einfachster Form auszudrücken. Der Täter sollte nicht das Gefühl bekommen, sie sei ihm überlegen. Nach einer ihr endlos erscheinenden Zeit hörte sie, wie der Mann neben ihr regelmäßig und ruhig atmete. Es war jetzt 5 Uhr morgens. Armin Bickel war eingeschlafen. Mit äußerster Vorsicht begann Iris Habich sich millimeterweise von ihm wegzubewegen. Sie wusste, dass es ihren Tod bedeuten könnte, wenn er wieder aufwachte. Deswegen redete sie auch leise weiter, so als ob sie einem einschlafenden Kind ein Märchen erzählen würde. Es dauerte unendlich lange, bis sie zuerst mit einem und danach mit beiden Füßen Kontakt zum Fußboden hatte. Jetzt musste sie sich noch aufrichten, ohne dass der Schlafende erwachte. Die Federung des alten Sofas knarrte laut und zwar so laut, dass Iris Habich meinte, das Möbelstück könnte jeden Augenblick zusammenbrechen. Sie betete zu Gott, dass ihr Peiniger nicht aufwachen würde.

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