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Die Samaritermaske -Leseprobe-
Autor: Toni Feller
Eingestellt am: 13.10.2004
Seite 3 von 3

Noch immer völlig nackt, stand sie nun aufrecht neben dem schlafenden Täter. Sie wagte zunächst nicht, auch nur einen Schritt zu machen. Schließlich schlich sie barfuss zu dem Wohnzimmertisch und nahm das Messer in ihre rechte Hand. Sollte er jetzt aufwachen, würde sie sich zu wehren wissen. Ihre Kleider lagen verstreut auf dem Fußboden herum. Sie sammelte sie auf und klemmte sie unter ihren linken Arm.
Immer noch das Messer in der Hand, begab sie sich zur Tür. Obwohl es, bedingt durch die kalte Jahreszeit, in der Wohnung nicht besonders warm war, standen ihr dicke Schweißperlen auf der Stirn. Iris Habich drückte die Klinke nach unten, aber die Tür öffnete sich nicht. Bickel hatte sie von innen zugeschlossen, nachdem er sein bewusstloses Opfer auf der Couch abgelegt hatte.
Sie redete immer noch leise in Richtung ihres Peinigers, weil sie befürchtete, dass, wenn sie aufhören würde, er aufwachen könnte. Unendlich langsam drehte Iris Habich den Schlüssel im Schloss. Dabei musste sie aufpassen, dass sie mit den anderen Schlüsseln an dem Bund kein Geräusch verursachte. Endlich hatte sie es geschafft. Die Tür knarrte leise, zu leise, um Armin Bickel zu wecken. Obwohl ihr sehr danach zumute gewesen war, schlug die Frau die Tür nicht hinter sich zu, sondern versuchte, sich so geräuschlos wie nur irgendwie möglich zu entfernen. Sie hörte noch, wie sich Armin Bickel im Schlaf drehte und dabei laut hörbar stöhnte und dann war sie auch schon auf der steilen Treppe. Kurze Zeit später stand sie splitternackt auf der Straße. Iris Habich rannte, rannte um ihr Leben.


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