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Die uniformierten Jahre des Ulf Hornung
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Autor: Bodo Doering Eingestellt am: 29.08.2005
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Was genau passiert sei, wollte der um Fassung ringende Vater wissen, und Franz berichtete, dabei auf die Aktenblätter blickend, über den Ablauf des Unfalles.
Aus einem Dachfenster schaute eine junge blonde Frau, sah auf den Staatsanwalt und die Beamten. Sofort zog sie den Kopf zurück. Nur einen Augenblick später stand sie in der Haustür, hochschwanger.
„Meine Tochter Erika“, stellte Richtberg mit einer begleitenden Handbewegung vor. Bevor ihr jemand die Situation erläutern konnte, erschienen weitere Familienglieder, Mutter Richtberg, zwei weitere Töchter, Schwiegersöhne. Mit wenigen Sätzen, hin und her fragend und bestätigend erfuhren sie die schreckliche Nachricht. In den entsetzten Gesichtern Bestürzung, Schrecken, Unverständnis. Die ersten Tränen rannen, das Jammern begann.
„Ich habe gestern mit meinem Sohn eingehend darüber diskutiert, dass er nicht unbedingt nach seiner Fahrprüfung sofort ein eigenes Auto besitzen müsse. Er hat aber nicht auf mich gehört. Irgendein Bekannter hat ihn zu einem Autoverkäufer gefahren. Er wollte alsbald zurück sein.“
Die schreckliche Nachricht blieb bei der Familie nicht ohne Reaktionen. Ulf war froh, dass Kron alsbald Anstalten machte, zum Streifenwagen zurückzukehren.
Staatsanwalt Richtberg bemühte sich um Fassung und begleitete die Polizeibeamten zum Tor. Er werde nachmittags bei der Polizeidienststelle in Heppenheim erscheinen. Alles weitere dann dort.
„Es tut uns unendlich leid, Herr Richtberg, aber...“
„Sie können nichts dafür, es gehört ja zu Ihrem Beruf. Dazu gehört nun auch das Überbringen solcher Nachrichten. Gerhard war mein einziger Sohn, der Jüngste meiner vier Kinder, und ich bin ..., ich war so sehr stolz auf ihn, “ tröstete jetzt der sichtlich geschockte Vater die jungen Beamten.
„Manchmal hasse ich diesen Beruf. Los Ulf, wir fahren.“
„Die uniformierten Jahre des Ulf Hornung“, DIN A 5, 284 Seiten, 52 Kapitel, 25 Illustrationen von Klaus Philipp, Brensbach, EUR 14,90. ISBN 3-00-016029-9, zu beziehen im Buchhandel oder direkt beim Autor: Fax: 06201-874288

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"Ich entschloß mich von dem Standpunkt meiner eigenen
Erfahrungen zu schreiben, von dem was ich wusste und was ich
fühlte. Und das war meine Rettung...
... Was ist Original? Alles was wir tun, alles was wir
Denken existiert bereits und wir sind nur Vermittler. Das ist
alles. Wir machen von dem Gebrauch was bereits in der Luft ist."
Henry Miller, aus einem Interview in den 60-iger Jahren
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