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Welcome to High Park
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Autor: Jens Mayer Eingestellt am: 01.12.2003
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Er wusste, dass er eine Menge Geduld brauchte, wenn er sich hier einen Trip verpassen lassen wollte. Dazu gab es die Auflage, nüchtern anzutanzen. Es waren schon einige, die dachten, dass ein klein wenig im Magen nicht schaden könnte ... Sie alle, wirklich alle wurden wieder abgewiesen. Er hatte sich diesen Trip schon vor einem halben Jahr reserviert. Das sei die übliche Wartezeit.
Nun stand er schon seit dem Vormittag in einem Menschenpulk, in dem jeder darauf wartete, zur Abendsession vorgelassen zu werden. Es herrschte eine sonderbare Stille. Wie er, waren auch die meisten anderen mit sich selbst beschäftigt. Er stand die meiste Zeit, hüpfte von einem Bein auf das andere. Langsam drückten die Dinger auf den Magen, der verdammt leer war. Früher als sonst üblich aufgestanden, da schon das Verlangen nach einer Kippe unterdrückt. Ein Pott Kaffee schwirrte ihm ständig vor Augen und Nase herum. War es das wert? Wenn er den Aussagen der anderen Glauben schenken wollte: dann JA. Alle waren sie total verwandelt, nachdem sie einmal im High-park waren. Irgendwie relaxter. Manchmal hatte er Zweifel, ob die tatsächlich clean waren. Aber es war wohl so: alle schworen auf den Laden. Deshalb riss er sich zusammen, versuchte die Gedanken von dem Pott Kaffee und seinem leeren Magen abzulenken und wartete deshalb geduldig weiter.
Vielleicht wurde auch aus ihm einer dieser fanatischen Stammgäste, die sich Woche für Woche dieses Martyrium des Wartens auferlegten, wenn es die Sache denn Wert sein sollte.
Er las die Aufnahmebedingungen für eine Mitgliedschaft im High-Park-club. Überdimensional lachte ihn das bunte Plakat an. Macht mal halblang, erst will ich sehen, was Ihr zu bieten habt.
-Das erste Mal hier?
Sein Nebenmann legte ihm die Hand auf die Schulter.
-Sieht man´s?
-Dein Blick: viel zu verkrampft. Außerdem erkennt man es an den Klamotten. Echte High-parker wollens locker und bequem. Da passt keine Jeans, nichts eng Anliegendes. Ein Gürtel glauben wir, hält dir nicht die Hose, sondern schnürt dich ein. Schau dich um, die Neuen kennst du heraus. Sogar wenn alle dasselbe tragen, dann ist es der Blick, der sie entlarvt.
Der Typ nervte ihn. Nie hörte er es gern, wenn man ihn als Anfänger bezeichnete. Stets war er darum bemüht, wie ein Insider zu wirken. Mit kürzesten Antworten machte er es dem anderen klar, dass er an einer Unterhaltung kein Interesse hatte. Dieser wandte sich auch bald einem anderen zu, den er in gleicher Weise ansprach. Gottverdammt, wenn solche Arschlöcher das Produkt dieses Parks sind, dann aber Halleluja.
Er stand sich weiter das eine ums andere Bein in den knurrenden Magen.
Als er an der Reihe war, begrüßte ihn ein hübsches, junges Ding und führte ihn in eine Kabine. Der Raum hatte weder Fenster noch Bilder, farbloses Weiß überall.
Am Tisch nahm er Platz und wartete, bis ein Arzt eintrat und sich ihm gegenüber setzte.
-Erschrecken Sie bitte nicht beim Anblick dieses Raumes. Ich selbst finde ihn furchtbar, doch Sie wissen ja, wie das mit den Kosten ist: irgendwo musste gespart werden. Aber wir wollen uns ja nicht lange hier aufhalten. Ich verspreche Ihnen, das was Sie anschließend erleben werden, ist ganz nach Ihrem Geschmack.
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"Ich entschloß mich von dem Standpunkt meiner eigenen
Erfahrungen zu schreiben, von dem was ich wusste und was ich
fühlte. Und das war meine Rettung...
... Was ist Original? Alles was wir tun, alles was wir
Denken existiert bereits und wir sind nur Vermittler. Das ist
alles. Wir machen von dem Gebrauch was bereits in der Luft ist."
Henry Miller, aus einem Interview in den 60-iger Jahren
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