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Glück/Trauer
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Autor: Harald Kratzel Eingestellt am: 26.10.2008
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Wie glücklich ich bin, wenn ich in die Gesichter meiner Söhne sehe, zwei junge Männer, die bereit sind und nur darauf warten, ihr eigenes Leben zu führen, selbstbewusst in ihre Zukunft blickend, die zwar ungewiss und vage, aber in ihren Augen lediglich eine Herausforderung darstellt, die es zu bewältigen gilt.
Und noch während ich so glücklich bin, vermisse ich die Kinder, die meine Söhne einst waren, die sich vollkommen unbefangen an mich schmiegten, die Liebe von mir nahmen, aber noch mehr zurückgaben, die mir in jeder Beziehung vertrauten, die meinen Geschichten mit großen Augen und offenem Mund lauschten, mit mir durch die dunklen Bergwerksstollen des Deutschen Museums wanderten, ihren Mut in der Dunkelheit und ob meines Schutzes bewiesen, die mir zwar viel abverlangten, doch noch mehr gaben.
Und mit jedem Tag, an dem sie an ihrem eigenen Leben weben, entfernen sie sich ein Stück weit von mir und schmerzt mich mein Glück.
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* Aktuelles *
(28.02.2021)
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"Ich entschloß mich von dem Standpunkt meiner eigenen
Erfahrungen zu schreiben, von dem was ich wusste und was ich
fühlte. Und das war meine Rettung...
... Was ist Original? Alles was wir tun, alles was wir
Denken existiert bereits und wir sind nur Vermittler. Das ist
alles. Wir machen von dem Gebrauch was bereits in der Luft ist."
Henry Miller, aus einem Interview in den 60-iger Jahren
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