|
Senioren-Handy
|
Autor: Eingestellt am: 01.05.2007
|
Zwei meiner älteren Kollegen gingen in den Außendienst und nahmen ein Handy mit. Als sie auf dem Gang an mir vorbeikamen, bat mich der eine, ich möge doch bitte die Geheimzahl eintippen. Ich könne das doch noch ohne Brille, er habe nur eine und müsse sie sonst erst aus seiner Aktenmappe holen. Ich tat es und als die beiden weitergingen, rief ich ihnen nach, dass ich auf meinem Schreibtisch ein "Senioren-Handy" mit extragroßen Tasten hätte und dass man da beim Eingeben der PIN überhaupt nichts mehr falsch machen könne, weil es eben richtig große Tasten habe.
Die beiden gingen und später, als ich schon nicht mehr dran dachte, stahl sich einer von ihnen zu mir ins Zimmer und fragte, ob er mein "Senioren-Handy" sehen dürfe. Ich gab ihm den großflächigen Designer-Taschenrechner mit extragroßen Tasten in die Hand und er befingerte das Teil. Während er das tat, schlich sein anderer Kollege herein und wurde recht verlegen, als er seinen sehschwachen Mitfahrer schon bei mir sah. Jetzt stahl ich mich an beiden vorbei und hörte noch, wie der Erste fragte, wo man da hineinsprechen würde. Ich sagte schnell noch, dass dies nur der Taschenrechner sei, mit dem sie die Kosten für eine Zweitbrille ausrechnen könnten und entfernte mich schnell. Größeren Repressalien entging ich nur durch Flucht, weil die Kollegen größere Wurfgegenstände doch noch erkennen konnten.
(2959)
|
|
|
|
* Aktuelles *
(20.04.2024)
|
|
"Ich entschloß mich von dem Standpunkt meiner eigenen
Erfahrungen zu schreiben, von dem was ich wusste und was ich
fühlte. Und das war meine Rettung...
... Was ist Original? Alles was wir tun, alles was wir
Denken existiert bereits und wir sind nur Vermittler. Das ist
alles. Wir machen von dem Gebrauch was bereits in der Luft ist."
Henry Miller, aus einem Interview in den 60-iger Jahren
|
|