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Recht und Ordnung
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Autor: Oliver Will Eingestellt am: 10.09.2006
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Mein Name ist Robert. Ich bin Polizist. Ich sorge für Recht und Ordnung. Das ist mein Job, und ich mache diesen Job seit 22 Jahren. Ich werde ihn aller Voraussicht nach bis zu meiner Pensionierung machen. Mein Leben ist vorherbestimmt. Um meine Zukunft mache ich mir keine Sorgen.
Leute wie ich werden gebraucht. Es läuft eine Menge verkehrt, wenn man nicht rechtzeitig eingreift, das können sie mir glauben. Nicht wenige Leute suchen nach Wegen um das Gesetz herum. Ich weiß natürlich, an die großen Fische kommen wir sowieso nicht ran, aber in den allgemeinen Lebensbereichen, da ist es wichtig, dass es Polizisten gibt, die den Menschen auf die Füße treten. Denn nur wenn Ordnung herrscht, können sich die Leute sicher fühlen. Ordnung bedeutet Verlässlichkeit und Voraussehbarkeit. Das ist wichtig.
Ich mache meinen Job gerne, weil er für mich so eine Art von Bestimmung ist. Man kennt das ja, ich glaube da sage ich ihnen nichts Neues. Als Berufung würde ich es beschreiben. Der Polizeiberuf ist Berufung. Man muss ihn mit Herz und Seele machen, nur dann ist man ein richtiger Polizist. Beim Polizeiberuf verhält es sich nicht wie mit anderen Berufen, nein, Polizist, ich meine ein wirklich guter Polizist, ist man aus einem tiefem Bedürfnis heraus. Nur dann ist man seiner Aufgabe gewachsen und kann für Recht und Ordnung einstehen.
Ich bin stolz ein Polizist zu sein, um für Ordnung sorgen zu können. Das alles hat etwas Moralisches, etwas Ehrliches, da müssen sie mir schon recht geben.
Ich helfe Menschen, wenn sie sich in Gefahr befinden, und ich spiele auch den Sozialarbeiter, wenn es von mir verlangt wird. Ich verstehe es zuzuhören, das ist ein großer Vorteil in meinem Beruf. Aber ich kann auch hart durchgreifen, wenn es gefordert ist. Nun, manchmal komme ich nicht darum herum das Recht mit Gewalt durchzusetzen. Hier und da lässt es sich nicht anders durchsetzen als mit einfacher körperlicher Gewalt. Ich muss den widerspenstigen Leuten schon mal zeigen wo es langgeht. Das mit dem Recht ist nämlich keine lustige Sache, sondern es ist bitterer Ernst. Ohne Recht und Gesetz würde nichts gehen in diesem Land.
Ich bin ein Streifenpolizist. Nein, in die Verwaltung wollte ich nie. Da hat man nichts mehr mit der richtigen Polizeiarbeit zu tun. Und zur Kripo, nein, das war mir dann auch nicht das Richtige, denn so wie im Film ist es da eh nicht. Nur Akten über Akten und der ständige Zeitdruck. Und der findige Ermittler wie im Film ist man ohnehin nicht, weil die meisten Fälle Routinefälle sind. Nein, ich bin während all der Jahre bei der Streife geblieben, denn dort erlebe ich das Abwechslungsreiche am Polizistenberuf, da kann mir einer sagen was er will. Ich bin immer als erster vor Ort und muss Entscheidungen treffen. Zugegeben, es ist viel Kleinkram zu bewältigen, doch es finden sich viele interessante Dinge, für die es sich lohnt ein Streifenpolizist zu sein.
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(26.01.2021)
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"Ich entschloß mich von dem Standpunkt meiner eigenen
Erfahrungen zu schreiben, von dem was ich wusste und was ich
fühlte. Und das war meine Rettung...
... Was ist Original? Alles was wir tun, alles was wir
Denken existiert bereits und wir sind nur Vermittler. Das ist
alles. Wir machen von dem Gebrauch was bereits in der Luft ist."
Henry Miller, aus einem Interview in den 60-iger Jahren
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