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Die 13. Plage -Leseprobe
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Autor: Ulrich Hinse Eingestellt am: 04.06.2006
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Seite 5 von 5 Besonders dreist war es, die Schuld dafür auch noch auf meinen Stab oder auf mich abwälzen zu wollen. Sie hätten sich sofort melden müssen, dass hier ein Fehler passiert ist. Stattdessen haben Sie versucht, diesen Fehler in einen Vorteil für sich umzumünzen. Das war der Tropfen, der das Fass zum Überlauf gebracht hat. Ich habe kein Vertrauen mehr zu Ihnen. Mit Ihnen kann und will ich nicht mehr zusammenarbeiten. Für uns alle wäre es am besten, wenn Sie mir Ihren Versetzungswunsch schriftlich zukommen lassen. Ich werde ihn mit dem Ausdruck größten Bedauerns befürworten. Also suchen Sie sich was aus und dann lassen Sie es mich rechtzeitig wissen. Hier in meiner Dienststelle, das garantiere ich Ihnen, werden Sie nicht mehr glücklich. Das kann ich Ihnen in die Hand versprechen. Ich kann mir vorstellen…“
Reisinger wollte noch etwas sagen, wurde aber durch das penetrante Klingeln des Telefons unterbrochen. Raschke nahm ab, horchte kurz in den Hörer und reichte ihn an seinen Chef weiter.
„Ihr Vorzimmer. Für Sie.“
„Ja, was gibt es denn so Wichtiges. Ich hatte Sie doch angewiesen, mich nicht zu stören“, blaffte der Behördenleiter seine Vorzimmerdame an und brummte unwillig, nachdem ihm offensichtlich der Grund der Störung genannt worden war.
„Was will denn der Direktionsleiter um diese Zeit?“
Ärgerlich warf er den Hörer auf den Apparat zurück, drehte sich auf dem Absatz um und verließ grußlos das Zimmer.
„Ich suche mir nichts anderes. Sie werden mir schon selbst was suchen müssen“, rief Raschke ihm über den Flur hinterher.
„Worauf Sie einen lassen können“, hörte er noch, dann war sein Chef über den Flur ins Treppenhaus entschwunden.
303 Seiten, Paperback
ISBN 3-938347-96-1
17,50 Euro
Godewind-Verlag
1 2 3 4 5 (3732)
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* Aktuelles *
(10.10.2024)
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Termine:
11.10.2024
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"Ich entschloß mich von dem Standpunkt meiner eigenen
Erfahrungen zu schreiben, von dem was ich wusste und was ich
fühlte. Und das war meine Rettung...
... Was ist Original? Alles was wir tun, alles was wir
Denken existiert bereits und wir sind nur Vermittler. Das ist
alles. Wir machen von dem Gebrauch was bereits in der Luft ist."
Henry Miller, aus einem Interview in den 60-iger Jahren
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