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Polizei
Schweißfüße
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Eingestellt am: 14.01.2006
Eine der Berufskrankheiten des uniformierten Polizeibeamten sind Schweißfüsse. Die Berufsausbildung bei der Bereitschaftspolizei galt erst als erfolgreich abgeschlossen, wenn man sie sich zugelegt hatte. Die Schleifer der Frühzeit, die mit den Ausbildern der heutigen Epoche nichts gemein hatten, verlangten blankpolierte Springerstiefel, die denn auch zu diesem Zwecke per Haarspray nebenbei noch luftdicht versiegelt wurden. Um das angestrebte Resultat mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu erreichen, wurde nahezu täglich ein Marsch in diesen Geräten durchgeführt. Das Ausbildungsziel war dann erreicht, wenn es sich beim Ausziehen der Schuhe anhörte, als ob ein Pferd seinen Huf aus dem Sumpf zieht. Früher galten Schweißfüsse als nahezu sicheres Mittel für eine Versetzung in nichtuniformierte Einheiten, in denen man sie dann in aller Ruhe bis zur Pensionierung durch das Tragen von geeignetem Schuhwerk auskurieren konnte, die Attestierung war quasi die Vorstufe der Versetzungsverfügung. Dem heutigen Uniformierten bleibt die Doppeltristesse des Uniformiertbleibens in schweißfussförderndem Schuhwerk. Perspektiven ergeben sich auch nicht mehr, da oben angeführte Einheiten ihre Zugangsvoraussetzungen nuancenhaft angehoben haben, es bleibt allein die Hoffnung, dass sich die Gehwerkzeuge von uniformierten Stabsbeamten und sonstigen Parkettflaneuren gleich verhalten wie die der "sich-selbst-wartenden-Einsatzmittel" und irgendwann in den nächsten 14 Jahren, in denen ich noch dabei bin, ein richtiger Sommerschuh angeschafft wird (es gibt so etwas!!). Neidvoll schiele ich bei hochsommerlichen Temperaturen auf den Kollegen, der eine Stufe unter mir seinen Dienst verrichtet, nämlich den Diensthund, dessen Fortbewegungswerkzeuge dann von einer sanften Brise umschmeichelt werden.
Liebe Mitglieder der Bekleidungskommission, ich wünsche Euch viele saftige hochsommerliche Aufenthalte in von Außeneinflüssen nahezu abgeschottetem Schuhwerk, sozusagen als eine Art von Praktikum. Vielleicht erzielen wir dann doch noch den Durchbruch durchs Oberleder – ein Paar Löchlein würden es ja schon tun...Sie müssen sich auch nicht verkopfen und versuchen, ein Phantasieprodukt wie die pelzbesetzte Gore-Tex-Sandale aus der Schublade zu zaubern, fragen Sie einfach mich,
Peter Rieger


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