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Die Kirschblüte
Autorin: Simone Meinhardis
Eingestellt am: 11.09.2005
Seite 2 von 3

Der verschlossene Zug, der Besitz von seinem Gesicht ergreift, lässt sie erröten.
"Ich meine nur, früher, in der Schule, da bist du ja auch kaum mit auf die Feten…"
"Ja, das stimmt." Sein milder Ton lässt sie aufatmen. "Schmidts sind Kunden meiner Eltern. Wir haben die Einrichtung gezimmert, da haben sie uns zur Einweihung eingeladen. Ich vertrete sozusagen den Wessler-Clan."
"Es gibt sicher schlechtere Silvesterfeten, oder?" Sie lächelt. "Na ja. Und du?"
"Die Tochter der Gastgeberin ist eine gute Freundin von mir. Wir waren zusammen im Jazztanz. Apropos, spielst du noch Gitarre?"
"Manchmal. Dafür bleibt wenig Zeit bei der Arbeit in der Schreinerei." Er zuckt entschuldigend mit den Achseln.
Grit zwirbelt eine ihrer langen, blond gefärbten Strähnen um den Finger.
"War toll damals, auf der Abifete, weißt du noch? Du hast super gespielt, finde ich."
Ist da Farbe auf seinen Wangen, oder bildet sie sich das nur ein?
"Danke. Wenn das Praktikum rum ist, komme ich vielleicht wieder öfter dazu. Und du? Wolltest du nicht studieren?"
"Ja, Journalistik. Ich lebe seit einem halben Jahr in München."
"Wow, sicher eine tolle Stadt. Teuer?"
"Geht so. Wir sind eine WG, lauter Mädels. Eine von uns hat immer Freunde da, ständig ist die Bude voll, chaotisch, sage ich dir. Na, und wenn bei uns mal nichts läuft, sind wir unterwegs. Dagegen kann das platte Land hier schon abstinken, kulturell tote Hose. Gut, seinen Preis hat alles."
Schweigen. Ihre Fingerkuppen streicheln die künstliche Kirschblüte in ihrem Haar. Die Uhr zeigt zwanzig vor zwölf.


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Henry Miller, aus einem Interview in den 60-iger Jahren
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