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Stammheim
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Autor: Volker Uhl Eingestellt am: 29.08.2005
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Kennen Sie Frau Marinski", fragte mich Richter Kraushaar während der Vernehmung nach dem Befinden der Kollegin, die damals die Ermittlungen im Mordfall Glattgerber verantwortlich geführt hatte. Menschlichkeit ist der Klebstoff auf all den Bühnen des Lebens. Die Schöpfungskraft der Erinnerung brachte Lockerheit in den tristen Gerichtssaal, mit drei Angeklagten in Handschließen, 5 leeren Plätzen, reserviert für die Presse, einer blond gefärbten Lebensgefährtin, die einem der Angeklagten so nahe war, wie lange nicht mehr, einer Mutter, die ihren Sohn ewig lieben wird und zwei namenlosen Gesichtern, bei denen die Sensationsgier die Langeweile des Lebens vertreiben soll.
Zweieinhalb Jahre Ermittlungsarbeit für 45 Minuten Aussage.
Es sollten fast zwei Monate vergehen, ehe ich Anfang Februar Glagocz in Stammheim nochmals zu einer Sache vernehmen musste.
Die Stacheldrahtrollen scheinen trotz Rost und hohem Lebensalter noch ihre Funktion zu erfüllen – abschrecken, abhalten, niemanden rein und vor allem niemanden raus zu lassen…
Wie wird die Begegnung im Gefängnis verlaufen.
Lesen Sie weiter im Buch "Die erste Leiche vergisst man nicht – Polizisten erzählen."
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"Ich entschloß mich von dem Standpunkt meiner eigenen
Erfahrungen zu schreiben, von dem was ich wusste und was ich
fühlte. Und das war meine Rettung...
... Was ist Original? Alles was wir tun, alles was wir
Denken existiert bereits und wir sind nur Vermittler. Das ist
alles. Wir machen von dem Gebrauch was bereits in der Luft ist."
Henry Miller, aus einem Interview in den 60-iger Jahren
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