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Boris
Autor: Gerald Marek
Eingestellt am: 24.03.2005
Als Boris um die Ecke bog, wollte er seinen Augen nicht trauen: Sein Heim, das er ganz in Eigenarbeit erbaut hatte, war zerstört! Wie konnte das geschehen? Er hatte doch nur einen kurzen Ausflug unternommen!
Ungläubig taumelte er zu der Stelle, wo seine Heimstatt gewesen war. Es war ganz sicher der richtige Ort. Der Baum, auf dessen Wurzel er vorhin noch die Sonne genossen hatte, stand da, als ob nichts gewesen wäre. Nur seine Behausung fehlte. Sie war komplett verschwunden. Dort, wo er sie errichtet hatte, befanden sich nun Steine, Blätter und Äste. Die waren zuvor noch nicht dort gelegen.
Noch bevor Boris sich entschließen konnte, was er jetzt machen sollte, kam ihm das Brummen wieder ins Bewußtsein. Dieses leise Brummen, das Boris schon den halben Tag lang gehört hatte, lag immer noch in der Luft. Mal war es lauter, mal leiser gewesen. Boris konnte sich keinen Reim darauf machen, was die Ursache für diesen Lärm war. In den vergangenen Tagen war das Brummen nicht da gewesen. Das wußte er sicher. Er wohnte schließlich hier, sorry, hatte gewohnt.
Warum fiel ihm gerade jetzt, da er seine Heimat verloren hatte, das Brummen wieder ein? Es war lauter! Das war es! Es war so laut, wie es den Tag noch nicht gewesen war und es wurde immer noch lauter. Es kam näher!
Und dann spürte Boris es auch. Ein Wind kam auf. Staub, Blätter und Gras wirbelten auf und flogen, getrieben von einer unsichtbaren Kraft auf Boris zu, prasselten gegen seinen Körper. Der Wind entwickelte sich zu einem heftigen Sturm und das Brummen wurde zum Dröhnen. Nun flogen schon Steine und Zweige durch die Luft.
Boris war völlig verwirrt. Wo kam so urplötzlich dieser Orkan her? Bisher hatte er sich immer darauf verlassen können, dass er Unwetter rechtzeitig erkannte, ja spürte. Aber heute war ein Sonnentag gewesen. Keine einzige Wolke hatte er gesehen. Gab es so etwas? Ein so mächtiger Sturm aus dem Nichts?
Boris hatte keine Zeit mehr, sich weiter Gedanken zu machen, denn ein starker Windstoss warf ihn zu Boden, sodass er sich mehrfach überschlug. Er rappelte sich wieder auf. Trotz des Staubs in seinen Augen sah er, wie starke Äste vom Wind einfach fort getragen wurden. Mit ohrenbetäubendem Brüllen jagte eine Bö an Boris vorbei, der sich hinter den Stamm des Baumes geflüchtet hatte und sich an dessen Borke festklammerte. Ein Wahnsinn! Was war hier los?
Er musste hier weg. Die nächste Bö konnte sein Ende sein.

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