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Die Bürde mit der Würde
Autor:
Eingestellt am: 06.09.2004
Seite 7 von 7

Schlossers Mut wurde in der Bevölkerung aufmerksam beobachtet und respektiert. Außerhalb der staatlichen Hierarchie wurde er gelobt und zitiert. Die kirchliche Sympathie war ihm sicher. Er wurde mehrfach ausgezeichnet. Die Richtlinien über die Unterbringung von abzuschiebenden Asylbewerbern und die Abschiebepraxis wurden allmählich geändert. Die Presse war auf seiner Seite.
Den publizistischen Wirbel um die Freilassung des Angolaners nahm Schlosser gelassen hin. „Er war ein wenig beschämt durch das Loben und Hochheben. So mutig, wie ihn die Bürger sahen, hatte er sich bei der Freisetzung nicht gefühlt. Er war ein entschlossener Polizeimann, ein Schutzmann im wahrsten Wortsinn, der nach 25 Dienstjahren wusste, was er tat und was er wollte und was notwendig war. Was er getan hatte war notwendig. Und richtig! Das wusste er ganz von innen heraus. Dazu brauchte er weder Lob noch Tadel.“
Schlosser ist ein stiller Held aus unserer Zeit, ein Vorbild gegen die am Menschen vorbei orientierte formalistische Herzlosigkeit. Die in der Dokumentation „Die Bürde mit der Würde“ zitierten behördlichen und gerichtlichen Formulierungen, die an der weiter entwickelten Verfassungswirklichkeit vorbeigehen, sind bis zum Trübsinn abschreckend. Warum ließ die Polizei im „Vorgang Schlosser“ die Chance zu einer humanen Ausreifung ihres Verfassungsbewusstseins und ihrer humanen Pflichterfüllung ungenutzt vorübergehen?
Die besagte Arrestzelle ist notwendig und daher weiter im Gebrauch. Vielleicht werden in hundert Jahren Polizeihistoriker neben der Zellentür eine Bronzetafel anbringen, welche an die heldenhafte mutige Handlung des Ersten Polizeihauptkommissars Schlossers erinnert, der die Menschenwürde eines Schwarzafrikaners gegenüber der staatlichen Machtarroganz und Ignoranz schützte.

“Die Bürde mit der Würde“ erschien im Knecht-Verlag in Landau, 160 Seiten, 14,80 Euro, ISBN-Nr. 3-930927-79-9
Der CDU-Politiker Heiner Geißler bestätigt in seinem Vorwort dem Autor, das Portrait eines Menschen gezeichnet zu haben, der den Versuch unternommen hat „Pflichterfüllung und Gewissensentscheidung in einer konkreten, schwierigen Situation in Übereinstimmung zu bringen.“


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