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Artikel in den Badischen Neuesten Nachrichten vom 27.01.04:
Nach Dienstschluß schreibt die Polizistin Romane
Stefanie von Guaita verarbeitet ihren harten Dienstalltag / Bücher spielen auch im Drogen- und Musicalmilieu
Von unserem Redaktionsmitglied Michael Moos
Fischerbach. Ihr Großonkel war der Romantik-Dichter Clemens von Brentano,
geboren wurde sie in dem Gebäude, in dem heute die Funkleitzentrale der
Stuttgarter Polizei untergebracht ist: Für Stephanie von Guaita waren
damit schon früh die beruflichen Weichen gestellt. Sie ging als eine
der ersten Frauen in Baden-Württemberg zur Polizei und hat sich als Autorin einen Namen gemacht. Sechs Bücher hat sie bereits veröffentlicht.
"Blond – schön – Polizistin". So überschrieb das Massenblatt mit den vier großen Buchstaben einen Artikel über die Beamtin, deren schriftstellerische Tätigkeit sich nicht allein im Verfassen des Polizeiberichts beschränkt. Stephanie von Guaita sucht nicht nur ein Ventil für ihre anstrengende
Tätigkeit, sondern will als Mitglied der "Polizei-Poeten" (www.polizei-poeten.de) auch am Bild der Polizei in der Öffentlichkeit mitarbeiten.
Im zarten Alter von 13 hatte die heute 35-Jährige beschlossen, Polizistin
zu werden. Damals waren Frauen bei der Schutzpolizei in Baden-Württemberg noch gar nicht zugelassen. Mit 20 wurde der Wunsch Wirklichkeit – Stephanie
von Guaita bestand den harten Einstellungstest bei der Göppinger
Bereitschaftspolizei und begann am 1. September 1988 ihren Dienst als
Polizeianwärterin bei der Lahrer "Bepo". Während ihrer Polizeiausbildung
begnügte sich die begeisterte Motorradfahrerin jedoch nicht mit der grauen
Theorie: Freiwillig schob sie in ihrer Freizeit „Infodienste“ auf dem
Polizeirevier in Lahr. Später engagierte sie sich neben ihrer Tätigkeit als
Polizistin verschiedener südbadischer Dienststellen jahrelang als Rettungssanitäterin im Europapark Rust. Zur Zeit büffelt Stephanie von
Guaita in der Polizei-Fachhochschule Villingen-Schwenningen für den nächsten Schritt auf der Karriereleiter. Nach 15 Jahren in Uniform will sie nun in
den gehobenen Dienst wechseln – am liebsten als Kommissarin zur Kripo.
Für die Autorin in Polizeiuniform war es "ein harter, steiniger Weg" zu ihrem
Traumberuf – nachzulesen in ihren vier Büchern "Blaulicht und Mascara", "Sterne und drei Stauferlöwen" sowie "Revierpfade" und "Quergestreift". Darin setzt
sich Stephanie von Guaita nicht nur mit der Rolle der Frau in einem Männerberuf
auseinander („Probleme damit hatten zuerst mal die Männer“), sie gewährt aber
auch ehrliche Einblick in das Fühlen und Denken in einem Job, von dem sie sagt,
er sei „so hart wie das Leben“. Besonders deutlich wird dies in dem Kapitel
über die schweren Tage im Lahrer Polizeirevier, als ein Kollege im Dienst
getötet wurde.
Der neueste Roman von Stephanie von Guaita alias Simone M. Meinhardis heißt
"Chillout summer". Das "Portrait einer Drogenclique" entstand nach akribischen
Ermittlungen der Polizei bei der Telefonüberwachung von Jugendlichen aus der mittelbadischen Drogenszene. Erfunden, jedoch „eng an der Realität“ sind die Dialoge in diesem Buch, mit dem die Autorin die Denkweise und das Schicksal
einer Gruppe junger Leute beschreibt, die für ihren sorglosen Umgang mit
dem Rausch und den Drogen einen hohen Preis zu zahlen haben. Wie hoch dieser
sein kann, zeigt nicht nur der Roman, sondern die Realität: Die aus der
Telefonüberwachung gewonnenen Erkenntnisse reichten dem zuständigen Gericht kürzlich aus, den Haupttäter zu immerhin sechseinhalb Jahren Gefängnis zu
verurteilen.
Die Manuskripte für zwei weitere Kriminalromane hat Stephanie von Guaita,
die zusammen mit ihrem Lebenspartner, einem Polizeihauptmeister, in Fischerbach im Kinzigtal wohnt, bereits fertig: Um den Tierschutz geht es bei den Ermittlungen in "Die Geringsten oder Der Assisi-Mord", während "Der Schattenreigen" im Milieu des Musicals „Tanz der Vampire“ spielt.
Außerdem würde sich die schreibende Polizistin ganz gern einmal als
Drehbuchautorin versuchen: Ihrer Meinung nach könnten "Tatort" und Co.
mehr Realitätsnähe vertragen. Vielleicht kommt ein Lena-Odenthal-Krimi
so irgendwann einmal aus der Feder von "Simone M. Meinhardis". Badische Neueste Nachrichten (Die Badischen Neuesten Nachrichten bieten bisher keine Möglichkeit Artikel auf ihrer Web-Site abzurufen.)
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"Ich entschloß mich von dem Standpunkt meiner eigenen
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... Was ist Original? Alles was wir tun, alles was wir
Denken existiert bereits und wir sind nur Vermittler. Das ist
alles. Wir machen von dem Gebrauch was bereits in der Luft ist."
Henry Miller, aus einem Interview in den 60-iger Jahren
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