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Artikel in der taz vom 14.12.2009:
Ein Tag im September
Polizisten müssen bei ihrer Arbeit mitunter hart im Nehmen sein. Da kann das Schreiben helfen: Auf der Internetplattform www.polizei-poeten.de veröffentlichen manche Beamte Texte, in denen sie ihre Erlebnisse verarbeiten. Einige der Texte, die sich mit Ereignissen in Niedersachsen beschäftigen, erscheinen nun als Buch
von Klaus Irler
Am frühen Morgen des 4. September 1982 ahnt Thomas Knackstedt nicht, was ihm bevorsteht. Es ist sonnig und Knackstedt, 21 Jahre alt und Gruppenführer einer Grenzschutzeinheit, sitzt im Zwischenlager Gorleben und frühstückt mit Kollegen. "Die Sonne taucht das Wendland in malerische Farben", erinnert sich Knackstedt. Er denkt an die Sorgen der Wendländer und an den "Atomkraft? Nein Danke!"-Sticker, den er selbst auf sein Privatauto geklebt hat. Er denkt, dass er seine Überzeugung und seinen Job "gut unter einen Hut" bekommen würde - und dass das am 5. September 1982 immer noch so ist.
Aber das ist es nicht. Knackstedt wird in die Kämpfe zwischen Atomkraftgegnern und Polizei verwickelt. Sein Vorgesetzter postiert ihn vor einem Stacheldrahtzaun und löst die Gewaltspirale durch unverhältnismäßige Prügel aus. Von vorne drücken die Demonstranten Knackstedt in Richtung Zaun und aus den Bäumen wird Knackstedt von Chaoten beschossen. Auf beiden Seiten entwickelt sich "bedingungsloser Hass". Knackstedt wird so panisch, dass er wahllos auf jeden einprügeln würde, den er antrifft. Es wird nicht nur ein grauenvoller Tag für Knackstedt, sondern auch einer, der ihn noch lange beschäftigt. Aufgeschrieben hat er das in dem Text "Tanz auf dem Vulkan", der in der Anthologie "Notruf 110. Polizeieinsatz in Niedersachsen" enthalten ist. Artikel in taz-onliine
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"Ich entschloß mich von dem Standpunkt meiner eigenen
Erfahrungen zu schreiben, von dem was ich wusste und was ich
fühlte. Und das war meine Rettung...
... Was ist Original? Alles was wir tun, alles was wir
Denken existiert bereits und wir sind nur Vermittler. Das ist
alles. Wir machen von dem Gebrauch was bereits in der Luft ist."
Henry Miller, aus einem Interview in den 60-iger Jahren
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